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Es geht um Veränderungen..

Kennst du das auch? Du hast schon gefühlte 100 Mal versucht mehr Sport in dein Leben einzubauen. Die meisten unter uns fassen diesen Entschluss ja meist in der Neujahrsnacht. Oder du hast dich entschieden endlich weniger Fast Food zu essen, denn du weißt, es gefällt deinem Körper überhaupt nicht.

Es wird mit einer großen Portion Willenskraft und Enthusiasmus mit dem neuen Vorhaben gestartet. Du bist total motiviert und kennst nur dieses eine Ziel. Oft kommen nur die wenigsten dort an.

Aber warum?

Willenskraft und Motivation sind nicht die Hauptzutaten, die wir brauchen, um neue Gewohnheiten in unser Leben zu integrieren. Der Wille ist zwar da, abends nicht wieder eine Tafel Schokolade beim Fernsehen zu essen, gestern hat es auch geklappt. Heute war aber so ein stressiger Tag, Ärger im Büro oder mit dem Partner, und schon wird die Schokoladenpackung aufgerissen.

Der Wille und die Motivation reichten nicht aus.

 

Es gibt Wege neue Gewohnheiten zu etablieren:

 

1. Fange an.

Gerade bei dem Thema Ernährungsumstellung sehe ich immer wieder, dass viele Patienten sich lange damit beschäftigen, wann sie anfangen sollten. Es werden viele Gründe genannt, warum sie nicht sofort anfangen können z.B. Weihnachten steht vor der Tür oder die Konfirmation des eigenen Kindes oder, oder...

Es ist für das Bewusstsein wichtig den Startschuss sozusagen zu hören. Der Beginn, alte Gewohnheiten abzulegen und Neues in das Leben zu integrieren, bedarf einer Initiierung. Das fällt Menschen, die sich schnell begeistern können, ganz leicht, dahingegen ist das Dranbleiben für sie oft schwer. Die Menschen unter uns, die sehr strukturiert sind ( wer sich im Ayurveda auskennt, weiß das es die Kapha - Menschen sind ) brauchen lange bis sie anfangen, aber bleiben lange und kontinuierlich beim Einüben von neuen Gewohnheiten dran.

Du siehst, wir sind alle unterschiedlich. Es ist wichtig, das zu akzeptieren und somit fällt auch das ewige Vergleichen , wie es denn bei den Anderen so klappt, völlig weg. Denn du bist einzigartig und somit läuft es bei dir auch einzigartig und individuell ab.

 

2. Feinjustierung

Wie gesagt, die Einzigartigkeit bringt es schon mit sich, was bei dem Einem sofort klappt, klappt bei dir noch nicht so gut.

Vielleicht ist es in deinem Alltag mit Kindern, Job usw. doch nicht möglich morgens schon zu meditieren. Dann schau, wann es besser passt - evtl. wenn die Kinder zum Spielen sind oder abends.

 

3. Wiederholungen

Bei der Umsetzung von meinem Stoffwechselprogramm Gesund & Aktiv sage ich meinen Patienten zu Anfang immer, es braucht mindestens 8 Wochen, bis sich der Stoffwechsel umgestellt hat und die neue Ernährungsform in eine Selbstverständlichkeit mündet. Dein Unterbewusstsein hält lange fest an alten Gewohnheiten. Durch ständige Wiederholungen von neuen Gewohnheiten lässt es sich jedoch irgendwann umprogrammieren.

Also tu es immer wieder, bis es für dich selbstverständlich wird, morgens ein Glas heißes Wasser zu trinken. Ohne Nachzudenken, so wie du auch ohne Nachzudenken deine Zähne morgens putzt.

 

Es fällt doch alles ganz schön schwer?!

 

Hier meine Strategie:

 

1. Mache gaaanz kleine Schritte

 

Nimm Druck aus dem System. Die Erwartung, dass du zur Sportskanone wirst und jeden 2. Tag joggen gehst und täglich im Fitnesscenter an dir arbeitest - obwohl du seit Jahren Sport gemieden hast -, ist viel zu hoch. Das erzeugt Druck und führt zu Stress.

Je größer die Erwartung oder auch die Ungeduld, möglichst schnell ans Ziel zu gelangen, desto mehr Stress entsteht.

Aber neue Gewohnheiten müssen kontinuierlich immer wieder eingeübt werden. Mit viel Stress wird es jedoch schwierig, und Widerstände gegenüber der neuen Gewohnheit formen sich und du hörst irgendwann enttäuscht wieder auf, mit dem Gefühl gescheitert zu sein.

 

Also, mit kleinen Schritten zum Ziel. Nimm dir vor 1 - 2 x in der Woche  zu joggen. Trage die Termine im Terminplan ein und halte sie ein. Ohne Nachzudenken immer wieder ausführen. Wenn du merkst es geht leicht, kannst du einen Termin dazu nehmen usw.

Oder du willst dir abgewöhnen morgens Brot zu essen und dafür Getreidebrei. Der komplette Verzicht auf das Brot wäre für dein System zu krass und es stellt sich wieder Druck und Stress ein. Dann mach es langsam und übe ein, z.B. alle 2 Tage den Getreidebrei zu essen, dafür aber regelmäßig.

 

 

2. Schulnote Drei

 

Warum muss es immer die Schulnote Eins sein? Die meisten von uns geben sich nur mit der Note Eins ab für ihre Zielerreichung bzw. Zielumsetzung, alles andere ist schlecht.

Jeden Tag eine Eins zu schaffen ist schon ganz schön schwer und...wieder entstehen Stress und Druck.

Unser Leben lässt sich nicht immer so leicht planen und leben, wie wir es uns wünschen. Es ist schier unmöglich, dass alles nach Plan läuft.

Manchmal kommt etwas dazwischen und der Getreidebrei lässt sich nicht zu bereiten und essen. Dann greife zu Knäckebrot.

Gib dir dann die Note Drei plus und alles ist gut.

Man könnte diesen Tipp auch folgendermaßen überschreiben: Sei liebevoll mit dir!!!

 

 

3. An Vier Tagen Ja, an Drei Tagen Nein

 

Übe dich in deinen neuen Gewohnheiten an 4 Tagen und an den restlichenTagen sind noch alte Gewohnheiten möglich.

Dein Bewusstsein hält dann die Gewohnheiten an den 4 Tagen für den neuen Standard. Das entspannt total.

Du übst dich nicht im permanenten Verzicht, das ist sehr wichtig, um nicht wieder aufzugeben. Oft haben meine Patienten dann irgendwann keine Lust mehr auf die " schlechten " Gewohnheiten, denn sie merken wie gut es ihnen geht, mit den neuen Umständen - z.B. besserer Schlaf durch Verzicht von Alkohol.

 

Es bleibt zu sagen:

Bleib geduldig, liebevoll und nehme dich in deinem Wesen, deiner Einzigartigkeit an, bevor du überhaupt anfängst... Du lebst dieses Leben und hälst das Steuerrad in deiner Hand. Du bist dein Bestimmer!